Alles über NAS, einfach erklärt
Was ist ein NAS, was tun bei Datenverlust auf NAS Gerät?
Haben Sie schon einmal von einem NAS gehört und sich gefragt, was das ist? NAS-Systeme erleichtern sowohl für Profis als auch für Laien die Verwaltung, gemeinsame Nutzung und Sicherung wichtiger digitaler Dateien. Auch diese Systeme können aber kaputtgehen und dann müssen auch die Daten gerettet werden. Aber wie? In unserem Artikel geben wir auf diese und auch auf andere Fragen im Zusammenhang mit NAS Antworten.
Ein Network-Attached-Storage-System (NAS) ist ein Dateiserver, der an ein lokales Computernetzwerk angeschlossen ist und die Speicherung und den gemeinsamen Zugriff auf Dateien über das Netzwerk ermöglicht. Es wird in der Regel für Unternehmen mit großem Datenbedarf oder für Unternehmen verwendet, die die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens verbessern möchten.
Mithilfe spezieller Software und Hardware ermöglichen NAS-Systeme Benutzern innerhalb desselben Netzwerks den Zugriff auf, das Hoch- und Herunterladen von Dateien in Echtzeit. Diese Systeme können auch für automatische Backups, Medien-Streaming-Dienste und Systemadministrationsaufgaben wie das Patch-Management verwendet werden.
Durch die Zentralisierung der Kontrolle über Dateien auf einem sicheren System wird die gemeinsame Nutzung von Daten durch Gruppen wesentlich einfacher. Ein NAS-System ermöglicht eine effizientere Nutzung von Computerressourcen bei gleichbleibender Leistung und Zuverlässigkeit.
Vorteile der Verwendung eines NAS-Systems zur Datenspeicherung
NAS-Systeme sind in der Technologiebranche fest etabliert und entwickeln sich aufgrund der Fortschritte bei künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen rasch weiter. Sie ermöglichen die Speicherung von Daten ohne physische Hardware, darüber hinaus bieten sie effiziente Skalierungsmöglichkeiten, da die Speicherkapazität mit minimalem Aufwand sofort aufgerüstet werden kann.
Die Verwendung von NAS schützt auch gegen die Gefahr von Datenverlusten, da mehrere Kopien derselben Datei gleichzeitig auf verschiedenen Festplatten gespeichert werden. Durch seine überlegene Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz wird NAS für viele Unternehmen schnell zur bevorzugten Wahl für ihre Datenspeicheranforderungen.
Verschiedene NAS-Hersteller und ihre Funktionen
Immer mehr Hersteller bieten verschiedene Arten von NAS-Systemen an, da die Beliebtheit von NAS zunimmt. Die bekanntesten Hersteller sind Western Digital, Seagate, Synology und QNAP, die eine Vielzahl von NAS-Geräten mit unterschiedlicher Größe und Speicherkapazität anbieten.
Diese Hersteller stellen auch eine Reihe von Software-Tools bereit, mit denen Benutzer ihr NAS-System verwalten und für ihre individuellen Anforderungen optimieren können.
Neben den genannten Herstellern gibt es auch andere renommierte Unternehmen, wie Buffalo, Drobo (DroboPro), Netgear (Netgear ReadyNAS), Thecus und Qsan, die NAS-Systeme anbieten.
Einige Anbieter konzentrieren sich auf spezialisierte Produkte, wie freie Software-Lösungen, wie zum Beispiel FreeNAS. FreeNAS ist ein freies, auf FreeBSD basierendes Betriebssystem, mit dem sich ein NAS auf x86-kompatiblen Systemen realisieren lässt.
RAID und NAS sind beste Freunde
Ein RAID (Redundant Array of Independent Disks) ist ein Speicher-System, bei dem mehrere Festplatten in einem einzigen Laufwerk zusammengefasst werden. Es bietet eine bessere Leistung und eine erhöhte Zuverlässigkeit, da die Daten auf mehreren verschiedenen Festplatten gespeichert werden.
Bei einem NAS kann ein RAID verwendet werden, um mehr Speicher und eine bessere Leistung zu erhalten. Ein RAID bietet viele verschiedene Optionen. RAID 0 verwendet mehrere Festplatten, um die Daten auf verschiedene Festplatten zu verteilen, was die Leistung verbessert. RAID 0 ist jedoch nicht sehr zuverlässig, da es keine Redundanz gibt.
RAID 1 ist ein Spiegelungs-System, bei dem die Daten auf zwei oder mehr Festplatten gespiegelt werden. Im Vergleich zu einer Einzelfestplatte bietet ein RAID 1 eine erhöhte Ausfallsicherheit. Allerdings ist die verfügbare Speicherkapazität auf die Hälfte der Gesamtkapazität des Verbunds begrenzt, da alle Daten auf beiden Festplatten vollständig gespiegelt werden.
RAID 5 verwendet mehrere Festplatten, um die Daten zu speichern und eine Redundanz zu bieten. Dies bedeutet, dass wenn eine Festplatte ausfällt, die Daten auf einer anderen Festplatte wiederhergestellt werden können. RAID 6 ist ähnlich wie RAID 5, aber es bietet mehr Redundanz, indem es die Daten auf mehr als zwei Festplatten speichert.
RAID 10 ist eine Kombination aus RAID 0 und RAID 1. Es verwendet mehrere Festplatten, um die Daten zu speichern und die Daten werden auf zwei oder mehr Festplatten gespiegelt, um eine höhere Zuverlässigkeit zu bieten.
Probleme mit NAS-Systemen: Mögliche Ursachen und Lösungen
Der Einsatz von NAS-Systemen nimmt aufgrund ihrer Vorteile für Unternehmen und Privatpersonen stetig zu. Während sie eine einfache und kostengünstige Möglichkeit bieten, Daten zu speichern, können auch Probleme auftreten, die den Zugriff auf die Daten verhindern.
Eine der häufigsten Ursachen für Probleme mit NAS-Systemen ist ein Problem mit der Netzwerkverbindung. Wenn der NAS über ein Ethernet-Kabel verbunden ist, kann ein schlechter Kontakt zwischen Kabeln und dem Netzwerkdosenstecker zu Verbindungsprobleme führen. Es ist auch möglich, dass die Netzwerkverbindung nicht ordnungsgemäß eingerichtet wurde oder dass das Netzwerk nicht richtig konfiguriert ist.
Häufigste Ursachen für den Ausfall eines NAS Netzwerkspeichers
Ursache | Beschreibung |
---|---|
Stromausfall | Ein plötzlicher Stromausfall kann das NAS-System zum Absturz bringen und möglicherweise zu Datenverlust führen. |
Überspannung | Eine plötzliche Spannungsspitze kann die elektronischen Komponenten des NAS-Systems beschädigen oder zerstören. |
Hardwarefehler | Ein Defekt oder Versagen von Hardwarekomponenten wie Festplatten, RAM oder dem Netzteil kann das System zum Absturz bringen. |
Firmware-/Softwareprobleme | Fehler oder Inkompatibilitäten in der Firmware oder Software des NAS-Systems können zu Abstürzen oder Fehlfunktionen führen. |
Überhitzung | Unzureichende Kühlung oder Lüftung kann zu Überhitzung der Hardware führen, was wiederum zu Ausfällen führen kann. |
Netzwerkprobleme | Probleme mit dem Netzwerk, wie z.B. Konnektivitätsverlust oder Konfigurationsfehler, können den Zugriff auf das NAS stören. |
Virenbefall/Malware | Viren oder Malware, die in das NAS-System eindringen, können Daten beschädigen oder das System unzugänglich machen. |
Menschliches Versagen | Fehlende Wartung, falsche Handhabung oder Bedienungsfehler können zu Systemausfällen führen. |
Physikalische Beschädigung | Schäden durch Stöße, Stürze oder Einwirkung von Wasser können zu Komponentenausfällen führen. |
RAID-Fehler | Fehler im RAID-System, wie z.B. fehlerhafte Synchronisation oder Wiederaufbau, können es notwendig machen ein NAS wiederherstellen zu müssen. |
Probleme können auch mit den Festplatten vorkommen. Wenn die Festplatten defekt sind, kann der Zugriff auf die Daten verhindert werden. Wenn eine Festplatte komische Geräusche macht oder die LED Anzeige am NAS rot blinkt kann von einem Defekt der HDD ausgegangen werden. Es ist auch möglich, dass die Festplatten nicht mit dem NAS-System kompatibel sind.
Ein weiteres Problem kann ein Software- oder Hardwarefehler sein. Da es verschiedene mögliche Ursachen für Probleme mit dem NAS-Systemen gibt, ist es wichtig, dass man die Ursache genau ermittelt, bevor man versucht, das Problem zu lösen. Es ist empfehlenswert bei der Aufstellung einer Diagnose eine professionelle Hilfe zu suchen.
NAS-Datenwiederherstellung: Erfordert meistens Fachwissen
Sollte ein NAS-System aufgrund von Hardware- oder Softwareproblemen nicht mehr einwandfrei funktionieren, müssen die darauf gespeicherten Daten wiederhergestellt werden, um einen dauerhaften Verlust zu vermeiden. Wenn es sich dabei um wichtige Daten handelt, sollte diese Aufgabe ausschließlich von einem spezialisierten Datenrettungs-Unternehmen mit entsprechender Erfahrung durchgeführt werden. Eine seriöse und professionelle NAS-Datenrettung ist eine komplexe Aufgabe, die viel Zeit, Aufwand und insbesondere technische Expertise erfordert.
Der erste Schritt bei der NAS-Datenrettung ist eine sorgfältige Diagnose des defekten Systems. Hierbei wird das NAS-System mithilfe von speziellen Hardware- und gegebenenfalls auch Software-Tools auf spezifische Fehler untersucht, um die Ursache für den Ausfall zu ermitteln.
Der zweite Teil besteht aus der Wiederherstellung der Daten aus dem NAS-System. Die Schritte, die in diesem Fall erforderlich sind, hängen vom Fehlerbild, dem Zustand der im Verbund enthaltenen Festplatten und der ursprünglichen Konfiguration des Systems ab. Bei einem rein softwarebedingten Problem sind andere Maßnahmen erforderlich als bei einem mechanischen Ausfall einer oder mehrerer Festplatten des NAS.
Das Ziel ist jedoch immer, die gespeicherten Datenelemente der im NAS einbezogenen Festplatten zunächst möglichst vollständig auf einen Klon zu übertragen. Auf diesem Speicherabbild wird dann mit speziellen Recovery-Tools weitergearbeitet, um schließlich die gespeicherten Dateien - idealerweise in einer der Ursprungskonfiguration entsprechenden Dateistruktur - wieder zugreifbar zu machen.
Abschließend werden die geretteten Daten nach einem aufwändigen Prozess auf ein neues Speichermedium übertragen. Die wiederhergestellten Daten können dann wieder in ein entsprechendes System integriert werden.
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